Pressemitteilung 02.08.2024: Fridays for Future Saarland fordert ambitionierte Ziele für den Mobilitätssektor im Saarland

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Die For-Future-Initiativen im Saarland fordern die Beibehaltung ambitionierter Klimaschutzziele im Mobilitätssektor.  Die im Klimaschutzkonzept der Landesregierung angestrebte Reduktion des motorisierten Individualverkehrs (MIV) auf 40% aller Wege sowie die Erhöhung der selbstaktiven Wege auf 35% seien Mindestziele, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen und die Lebensqualität im Saarland zu verbessern. „Diese Ziele wurden in dieser Form von verschiedenen Initiativen lange Zeit eingefordert – dass sie nun im Klimaschutzkonzept stehen, sehen wir auch als einen Erfolg dieses Engagements“, so Matthias Lattwein von Fridays for Future Saarland.

In mehreren Artikeln der Saarbrücker Zeitung vom 30.07.2024 wurden die Ziele auf Grundlage falscher Zahlenangaben als unrealistische „Tagträumerei“ und „Bevormundung“ eingeordnet. Wir halten eine solche Berichterstattung für irreführend und polemisierend. Konkrete Klimaschutz-Ziele im Verkehrssektor sind von zentraler Bedeutung für ein zukunftsfähiges Monitoring. Aus Sicht der For-Future-Initiativen handelt es sich dabei keineswegs um zu ambitionierte Ziele, sondern um Minimalziele für eine ernstzunehmende Mobilitätswende.

Insbesondere braucht es auch Maßnahmen, die nicht-motorisierte Verkehrsformen stärken: „Die Reduktion des MIV und die Förderung von Rad- und Fußverkehr sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer klimagerechten Mobilität. Eine reine Antriebswende allein wird nicht ausreichen, um die Klimaziele zu erreichen. Es bedarf auch einer grundlegenden Verkehrsverlagerung, um die Emissionen signifikant zu senken,“ erklärt Rune Becker von Parents for Future Saarland.

„Das Saarland hat die Chance, durch die konsequente Umsetzung der genannten Ziele seine Innenstädte lebenswerter zu gestalten. Studien zeigen, dass lebenswerte Städte nicht durch einen guten Zugang für den Autoverkehr definiert werden, sondern durch Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit, nahräumliche Erreichbarkeit von Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie Daseinsvorsorge, einen guten und günstigen ÖPNV und Zugang zu Grünflächen. Entsprechend sind die lebenswertesten Städte der Welt solche, die diese Kriterien erfüllen. Das wünschen wir uns auch für das Saarland. Eine reduzierte Abhängigkeit vom Auto ist dafür notwendig,“ so Florina Kempf von Fridays for Future Saarland weiter.

„Das Saarland kann kein Autofahrerland bleiben, wenn wir Klimaschutz und eine hohe Lebensqualität erreichen wollen. Das ist eine Realität, der wir ins Auge blicken müssen. Es geht um ein gutes Leben für alle – das bedeutet sichere, grüne und zugängliche Städte, in denen alle Menschen gerne leben und auch Kinder sich sicher bewegen,“ so Franziska Lentes von Fridays for Future Saarland.

„Jetzt ist es entscheidend, dass die im Klimaschutzkonzept festgelegten Maßnahmen, wie der Radverkehrsentwicklungsplan, der Hochlauf von Carsharing und On-Demand-Verkehren sowie der Streckenausbau im Schienenverkehr, zügig und engagiert vorangetrieben werden und eine Finanzierung sichergestellt wird. Der Ausbau und die Verbesserung des ÖPNV sind unerlässlich, um die gesteckten Ziele zu erreichen und eine gerechte Mobilitätswende zu schaffen, die Menschen bedingungslos Zugang zu Mobilität ermöglicht. Wir fordern dazu die Umsetzung des „90 Minuten Saarland“, in dem Menschen innerhalb von 90 Minuten jede beliebige Strecke mit ÖPNV zurücklegen können.“ betont Tim Blümling von Students for Future Saar.

„Als For-Future-Initiativen wünschen wir uns natürlich noch zusätzliche Maßnahmen, z.B. den öffentlichen Personennahverkehr kostenfrei zu gestalten. Ein kostenfreier ÖPNV würde nicht nur den Zugang für alle Bevölkerungsgruppen verbessern, sondern auch die Nutzung des öffentlichen Verkehrs weiter fördern und somit einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs leisten“, so Tom Deuschle von Fridays for Future Saarland abschließend.

Populistische Diskreditierungen wie von der IHK oder der FDP, welche die „ideologisch geprägte und planwirtschaftliche Herangehensweise“ bemängelt, gefährden eine sachliche und zielführende Debatte.
Die IHK erweist ihren Mitglieder:innen mit ihren Äußerungen einen Bärendienst, denn zahlreiche Studien zeigen, dass der Umsatz im Einzelhandel vor allem durch eine Gruppe generiert wird: Fußgänger:innen. Daher konnte mehrfach belegt werden, dass Umsätze durch Verkehrsberuhigung sogar steigen.

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Rune

Mitbegründer von Parents for Future Saarland im Feb 2019 Kümmerte sich 50 Jahre nicht ums Klima, kämpft aber die nächsten 50 Jahre für wirksamen Klimaschutz zum Wohle der nachfolgenden Generationen

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