In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Greenpeace Saar, Fridays for Future Saarland und Letzte Generation Saarbrücken, haben sie sich die Klimagerechtigkeitsbewegungen zur aktuellen Hochwasserlage im Saarland geäußert.
Seit Freitag, dem 17. Mai, ist im Saarland Ausnahmezustand wegen eines Starkregenereignisses. Innerhalb von 48 Stunden fielen in mehreren Orten die doppelte Regenmenge, die im Mai üblich wäre. Dies führte zu vielen Zerstörungen an Häusern und Infrastruktur, aber vor allem waren Evakuierungen von vielen Menschen notwendig. Allen betroffenen Menschen gilt unsere Anteilnahme und wir wünschen ihnen schnelle Hilfe. Unser Dank gilt den professionellen wie auch den vielen ehrenamtlichen Helfer:innen.
Das massive Hochwasser bedroht nicht nur die Lebensgrundlage vieler Bewohner:innen, sondern verdeutlicht auch die dringende Notwendigkeit, der Klimakrise entschieden entgegenzutreten. „Die jüngsten Überschwemmungen in weiten Teilen des Saarlandes erinnern uns erneut daran, dass die Klimakrise auch bei uns Realität und keine abstrakte Bedrohung mehr ist.“ stellt Franziska Bast von Fridays for Future Saarland fest und fährt fort: „Bereits heute entstehen Schäden in Milliardenhöhe und Extremwetterereignisse werden durch den menschengemachten Klimawandel sowohl häufiger als auch stärker.“
Die steigenden Temperaturen führen zu intensiveren Niederschlägen, weil aufgrund höherer Lufttemperaturen die Atmosphäre auch mehr Wasser aufnehmen kann. Diese größere Mengen Wasser müssen wieder abregnen, was bei gleichzeitiger Flächenversiegelung zu immer häufigerem Hochwasser führen wird. Deshalb fordern die Klimagerechtigkeitsbewegungen ein umgehendes und entschlossenes Handeln auf allen Regierungsebenen.
„Wir fordern die Regierenden auf, die Klimakrise als existenzielle Bedrohung anzuerkennen und geeignete wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Dies erfordert nicht nur eine Umstellung auf nachhaltige Energien und eine schnellere Reduzierung der Treibhausgasemissionen, sondern auch die Anpassung unserer Infrastruktur und unserer Lebensweise an die neuen Realitäten. Ein schnellstmögliches Ende der Subventionen in fossile Energieträger wäre ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“ fordert Anton Richter von Letzte Generation Saarbrücken.
Weiterhin muss die Stadtplanung endlich an die Herausforderungen der Klimakrise angepasst werden. Um zukünftigen Hochwassern und Starkregenereignissen begegnen zu können ist es dringend notwendig sogenannte Schwammstadtprinzipien anzuwenden. D.h. eine vermehrte Flächenentsieglung in unseren Ortschaften ist notwendig, sowie intensive Begrünung, damit der Boden überschüssiges Wasser schnellstmöglich durch Versickerung aufnehmen und Stadtbäume und Vegetation es verdunsten können. Zudem müssen Bäche und Flüsse wo es nur geht renaturiert werden, um wieder natürliche Hochwasserausgleichszonen zu schaffen.
„Dieses Hochwasser beweist wieder: Wer die Umwelt schützt, schützt sich und seine Mitmenschen“ sagt Lucas Kleinbauer von Greenpeace Saar und ergänzt: „Vor fast 5 Jahren wurde in Saarbrücken der Klimanotstand ausgerufen. Das heißt, alle Entwicklungsprojekte in der Stadt müssten Klimafolgen berücksichtigen. Trotzdem schreiten Flächenversiegelung und Baumfällungen in Saarbrücken weiter voran.“
Die Klimagerechtigkeitsbewegungen im Saarland, Fridays for Future Saarland, Greenpeace Saar und Letzte Generation Saarbrücken, fordern die Gesellschaft auf, durch Druck von der Straße die politisch Verantwortlichen zum Handeln zu bewegen. Nächste Gelegenheit ist der europaweite Klimastreik am 31. Mai in Saarbrücken.
Informationen zur Demo am 31. Mai: https://kurzelinks.de/SB3105