Fridays for Future Saarland ruft für Samstag, den 9.12., um 15 Uhr auf dem Schillerplatz (hinter Staatstheater), zum gemeinsamen Protest gegen den massiven Einfluss der fossilen Industrie auf der Weltklimakonferenz.
„Wie kann der Chef eines Öl-Konzerns gleichzeitig die verantwortungsvolle Rolle einer Präsidentschaft der UN-Klimakonferenz übernehmen?” fragt sich Ronja Wachall von Fridays for Future Saarland. „Die gegensätzlichen Ziele der fossilen Wirtschaft und ihrer Lobbyverbände können nicht in Einklang gebracht werden mit einer mehr denn je dringend notwendigen und effektiven staatenübergreifenden Klimapolitik”, führt Ronja weiter aus.
Die diesjährige Weltklimakonferenz (COP28) findet noch bis zum 12.12. in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Nach der letztjährigen COP in Ägypten ist dies erneut ein autoritärer Staat mit großen Ölförderkapazitäten und eingeschränkten Menschenrechten. [1]
Sultan Ahmed Al Jaber ist der Präsident der COP28, ansonsten ist er Industrieminister der VAE und gleichzeitig noch der CEO des Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil Company.[2] “Es ist ein unfassbarer Widerspruch und Interessenkonflikt, einerseits für die Einhaltung der auf der COP21 im Pariser Klimaabkommen festgeschriebenen Ziele zuständig zu sein, aber gleichzeitig auch als Chef eines Ölkonzerns bis 2030 die Förderkapazitäten um 42% steigern zu wollen.” [3] sagt Rune Becker für Parents for Future Saarland.
Unter anderem sind nicht nur wir empört über die Aussage von Al Jaber [4]: “There is no science out there, or no scenario out there, that says that the phase-out of fossil fuel is what’s going to achieve 1.5C.” Als Präsident der UN-Klimakonferenz stellt er sich damit nicht nur gegen den notwendigen Ausstieg aus den fossilen Energien, sondern auch gegen den mehrheitlichen Rat der Klimawissenschaft. Denn der letzte IPCC-Bericht bezeichnete eindeutig den Ausstieg als wichtigsten nächsten Schritt [5]. „Das ist nicht nur Wissenschafts- sondern schon Klimawandelleugnung!” so Tim für FFF Saarland.
„Olaf Scholz in Dubai sprach von mehr Ambitionen, diese sehen wir jedoch nicht an seinem Handeln. Der Fonds für Opfer der Klimakatastrophe, ist ein Gartenschlauch im globalen Waldbrand. Auch den Ausstieg aus den fossilen Energien forderte er, aber weigerte sich dann am Ende zu unterschreiben. Also wie immer, viele Versprechen und Gerede, aber die Umsetzung scheitert wieder.” so Juli von FFF Saarland.
„Wir schließen uns den 5 Forderungen der Bundesebene von Fridays for Future an“ [6], bekräftigt Juli:
- Konkreter Plan für den Ausstieg aus fossilen Energien
- Ein festes, weltweites Ziel für den Ausbau der Erneuerbaren Energien
- “Loss and Damage Fund” konkret ausgestalten
- Abbauen internationaler neokolonialer Kontinuitäten
- Deutschland muss seiner Verantwortung gerecht werden
Quellen:
[1] Menschenrechtsranking: Platz 145 (Ägypten) bzw. 150 (UAE) von 177, beides Autokratien https://www.demokratiematrix.de/ranking
[2] https://www.tagesschau.de/ausland/asien/cop28-leiter-oelkonzern-chef-101.html
[3] Öl-Förderkapazitäten ausbauen. https://www.independent.co.uk/climate-change/news/china-cop28-john-kerry-scope-cops-b2375877.html
[4] https://www.theguardian.com/environment/2023/dec/03/back-into-caves-cop28-president-dismisses-phase-out-of-fossil-fuels
[5] Jüngste Aussagen des IPCCs: https://www.dw.com/de/ipcc-l%C3%B6sungen-gegen-die-klimakatastrophe/a-61353134 und https://www.ipcc.ch/report/sixth-assessment-report-cycle/